Normalerweise ist es nicht von Vorteil, wenn Sie neben sich stehen. Aber heute sollen Sie genau das tun und Ihre berufliche Tätigkeit einmal aus anderer Perspektive betrachten. Denn es geht darum, wie Sie Ihren Anforderungen im Alltag begegnen können und dabei eine gute Praxis führen - oder: eine Praxis gut führen - und sich selbst gut fühlen können damit.
Sie sind als Logopädin, Ergotherapeutin oder Physiotherapeutin eine ausgewiesene Fachkraft: Sie haben Ihren Beruf von der Pieke auf gelernt. Sie wissen, was Sie tun – und Ihre PatientInnen schätzen Ihre fachliche Kompetenz.
Als Inhaberin einer Praxis sind Sie aber nicht nur Gesundheitsexpertin in Ihrer Disziplin, Sie sind gleichzeitig auch Managerin und Unternehmerin. Je mehr Sie sich dessen bewusst sind und je mehr Sie diese Rollen aktiv wahrnehmen, umso nachhaltiger ist Ihr Erfolg.
Sie haben in Ihrer Praxis damit drei Rollen: Sie arbeiten in „drei Berufen“.
So werden Sie zur „multiplen Persönlichkeit“: Aus der Therapeutin wird eine Managerin, aus dieser wiederum eine Unternehmerin.
Üben Sie den dreifachen Blick!
Wodurch sich die Blickwinkel unterscheiden:
Blick 1: Fachkraft
Die Fachkraft sieht die Patienten, die behandelt werden müssen. In ihrer eigenen Wahrnehmung ist vielleicht nur das „die wirkliche Arbeit“, wenn sie Patienten behandelt. Alles andere, was in der Praxis zu tun ist, empfindet sie als unproduktive Nebentätigkeit – Verwaltung, Telefonieren, Putzen. Fachkräfte erledigen alle anstehenden Arbeiten selbst.
Blick 2: Managerin
Eine Managerin erledigt die Arbeit nicht selbst. Ihr Job besteht darin, ein System aufzubauen, in dem die Arbeit von Fachkräften erledigt wird. Die Managerin betrachtet Arbeitsabläufe, Auslastung, Wirtschaftlichkeit. Ihre Arbeit besteht darin, Ablauforganisationen zu managen, das Controlling sowie die Kommunikation im Blick zu haben. Die Managerin arbeitet im Unternehmen.
Blick 3: Unternehmerin
Die Unternehmerin sieht von außen auf die Praxis, gibt die Richtung einer Geschäftsidee vor. Bei unternehmerischem Denken und Handeln geht es um Gestaltung, nicht um fachliche Anwendung oder um organisatorisches Management. Die Unternehmerin arbeitet am Unternehmen. Sie muss wissen: Welche Vision steht hinter der Praxis? Wie soll die Praxis positioniert sein? Welche Ressourcen müssen beschafft werden? Welchem Ziel dient die Praxis – jenseits der wirtschaftlichen Fragen? Und wie kann die Praxisnachfolge geregelt werden?
Diese Rollen finden sich in jedem Unternehmen – ganz gleich, wie groß der Betrieb ist. Üben Sie den dreifachen Blick als Therapeutin, Managerin und Unternehmerin im Alltag und werden Sie erfolgreicher und sicherer in Ihrer Praxisführung.
Durch meine langjährige betriebswirtschaftliche Beratungskompetenz weiß ich, welche Hinweise Ihnen für Ihre Praxis wirklich weiterhelfen.